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FSG Blauen


Feldschützengesellschaft Blauen

Die Geschichte der Feldschützen Blauen steht im engen Zusammenhang mit dem Wehr- und Schiesswesen im Laufental. So standen verschiedene Blauner Bürger seit dem 15. Jahrhundert im Solde von verschiedenen Kriegsherren. Aus der Schrift „Wehr und Schiesswesen im Laufental" erwähnt der Autor unter den Laufentaler im Solde von Ludwigs des XIV (Jahr 1690) zur Grenzbewachung gegen die Augsburger Coalition, 4 Rotten Wachen aus Nenzlingen und Blauen (eine Rotte bestand aus 6 Mann) und unter Ludwig dem XV (ca. 1760) aus der „Gemeind Blauen Johannes Jeysin und ein Joseph Meuri. Bei der Wiedereinrichtung der Land-Miliz im Laufental 1777-1781 steht als einer der Bittsteller aus Blauen Martin Biri.
Das älteste bekannte schriftliche Dokument vom Laufentaler Schiesswesen ist ein Brief der Blauner Schützen vom 27. März 1821 an den Oberamtmann, Herrn Wurstenberger, in Delsberg. (Original des Schreibens befindet sich im Museum Laufental)

Abschrift des Briefes

„Euer Wohledelgebohrenen!

Wir Endsunterschriebenen Mitglieder der Löbl. Bernischen Schiessgesellschaft aus dem Bezirk Blauen Oberamt Delsberg, erlauben uns unterthänigst und mit tiefster Ehrfurcht die Bitte Ihnen anmit vorzustellen und geben zu, das wir mit dem Laufen Bern vereinigt gewesen waren so gut die Hohe Regierung Berns Laufens Angehörigen auch den Zutritt in die Schiessgesellschaft anerbotten, welchem Anerbieten wir alsogleich Folge geleistet haben, in der vertraulichsten Meinung, dass immer jedem Gerichts Bezirk vergönnt werde eine abgesonderte Schiessgesellschaft zu bilden und auf solches hin haben wir uns einschreiben lassen, und jeder nach Vorschrift des Gesetzes Fr. 4.50 bezahlt.
Als nun aber die ganze Sache erläutert wurde so ist nicht unbedingt in jedem Amt eine Schiessgesellschaft gebildet worden, welches aber auf Ansuchen wegen dem weit entfernten Weg uns gestattet wurde, dass die zwei Bezirke Laufen und Blauen eine Sektion in Laufen bilden zu können, auch diese ist wegen Klagen
über Unordnungen abgeschafft, und wiederum an das Amtsort Delsberg gezogen worden.
Da wir bereits alle Bezirke fünf Stunden des Wegs von Delsberg entfernt sind und unmöglich der Schiessgesellschaft ohne grosse Unkosten beiwohnen können, nebst diesem der französischen Sprache unkundig sind, welches sichtlich zu Aufregungen Anlass geben könnte, nichts destoweniger wie oben gesagt haben wir die Gebühr bezahlt, neue Flinten angeschafft, die Schützenanlage und dazu gehörigen
Schiessscheiben mit aller Sorgfältigkeit machen lassen, und uns nicht mehr bangen lassen, dieses gibt uns hohe Gewähr.
Wir wenden also in Hinsicht dieser für uns so wichtigen Sache an Sie, Hochgeehrter Herr Oberamtmann, erhoffend dass Sie uns
von der hohen Regierung die Gunst erlangen möchten, allhier an dem Bezirks Ort Blauen, welcher mit einem Schiessplatz und 2 Scheiben nach der vorgeschriebenen Ordnung eingerichtet ist, eine eigene Unter Abteilung der Schiessgesellschaft zu Delsberg zu bilden und uns alle der obrigkeitlichen Gaben zukommende Anteil auszuzahlen. Wenn dieses Anliegen nicht gestattet wird, so verlangen wir vereint die Einstandsgebühr von Fr. 10.- für jedes Mitglied wiederum zurück, es erfolge Gerechtigkeit.
Mit Hochachtung verharrend
Euere Wohledelgebohrenen
(14 Unterschriften)
Bezirksort Blauen, 27. März 1821.
Feldschützen Blauen

Die Sektion Blauen wird erstmals im Jahre 1889 in der Zeitung „Der Birsbote" bei der Gründung des Schützenverbandes des Bezirkes Laufen als eine von 9 Sektionen erwähnt. Da keine weiteren Dokumente bekannt sind, wird die Gründung wie folgt angenommen:
1888 Gründung der Feldschützen Blauen
1889 Eintritt in den Bezirkschützen-Verband als eine von 9 Sektionen
1896 Erstmalige Erwähnung im Kantonalbericht als Feldschützengesellschaft Blauen, Bestand 30 Mitglieder
1898 Laufentaler Bezirkschützenfest in Blauen
1907 Eintritt in den SSV, 25 Mitglieder
1916 Austritt aus den kantonalen und eidgenössischen Schützenvereinen (ohne Angaben der Gründe).
1919 Wiedereintritt in die kantonalen und eidgenössischen Schützenvereine, jedoch unter neuem Namen Schützengesellschaft Blauen.
1920 Namensänderung, wieder Feldschützengesellschaft Blauen
1920 Übernahme der Wachtposten bei der Maul- und Klauenseuche
1926 Ersterwähntes Schützenfest in Blauen
1927 Fahnenweihe am 29. Mai 1927 / Patensektion Schützengesellschaft Zwingen
1929 Teilnahme am Eidg. Schützenfest in Bellinzona
1931 Beschlussfassung über den Bau eines Schützenhauses
1933 Neue Statuten genehmigt
1943 Feldschiessen in Blauen
1959 Definitiver Beschluss zum Bau einer Kehrscheibenanlage
1961 Abrechnung der Schiessanlage. Gesamtkosten Fr. 29'340.- Gemeindebeitrag Fr. 15'000.-
1961 Standeinweihungsschiessen
1963 Übertritt vom Laufentaler Schützenverein zum Laufentaler Schützenbund
1966 Erstes Feldschiessen mit Schützenbund in Blauen
1971 Fahnenweihe mit Jubiläumsschiessen / Patensektion Schützengesellschaft Wahlen / Fahnenpaten Hermine Cueni-Jeisy und Karl Jeisy
1974 Genehmigung der geänderten Statuten
1979 Teilnahme am Eidg. Schützenfest in Luzern
1982 Neue Schützenstube am Schützenhaus eingeweiht
1983 Erstes Blauenberg Schiessen
1984 Erstmalige Teilnahme am Rütlischiessen
1985 Teilnahme am Eidg. Schützenfest in Chur

Quellenhinweise: Wehr und Schiesswesen im Laufental (Ausgabe 1987)
Buch Bann und Dorf Blauen von 1981
Zeitungsauszüge aus Birsbote (Nordschweiz)

Bernhard Bucher

 
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